Was passiert am [GO]? #4
In dieser Rubrik erfährst du jeden Monat, was am [GO] geschieht.
Aktuelle Meldungen März 2025
vom 28. Februar 2025
Rückblick
- Das [GO] hat an der Juniorwahl zum 21. Deutschen Bundestag teilgenommen. 506 SchülerInnen der Jahrgänge 8 bis 12 waren aufgerufen, zu wählen. Die stärksten Parteien (Zweitstimme) am [GO] waren Bündnis 90/Die Grünen (24 %), die CDU (23 %) und knapp dahinter die SPD (22 %). Weitere Ergebnisse: Die Linke 14,9 %, FDP 9,0 %, Volt 4 %, Sonstige 4 %. Das Wahlergebnis unserer Schule unterscheidet sich stark vom bundesweiten Ergebnis der Juniorwahl und von den Ergebnissen der „echten“ Bundetagswahl. Klarer Sieger der Direktkandidat:innen wurde bei uns am [GO] Sören Platten (SPD) mit 44,6 %, die anderen folgten mit großem Abstand. Auch dieses Ergebnis ist anders als das Ergebnis der Wahl im Wahlkreis Hamburg-Altona.
- Eine Podiumsdisskusion zwischen verschiedenen Politiker*innen fand im Vorfeld der Wahl statt.
- Internationaler Schüler:innenaustausch vom 21.02. bis zum 28.02.2025: Die Gäste aus Romont (Schweiz) waren da und haben sich eine Woche lang Hamburg angeschaut.
- Wird es das Fach Kunst und Medien auch in Zukunft geben? Ja, das Fach Kunst und Medien wird in Zukunft im Wahlpflichtbereich in Jahrgang 9 gewählt werden können. Die Schulkonferenz gab am 26.02.2025 grünes Licht. Das Fach Kunst und Medien wurde bisher im Jahrgang 10 angeboten, wo nun das Fach Informatik auf dem Programm steht.
- Die ersten Frühblüher sind auf dem Schulhof zu sehen.
Was passiert jetzt gerade?
- KERMIT wird aktuell geschrieben.
- Die Oberstufenschüler schreiben Vorabi. Bitte achtet also dasrauf, leise zu sein wenn ihr in der Cafetaria ansteht.
Erste Frühblüher zeigen sich auf dem Schulgelände und sind Vorboten des Frühlings.
Ausblick
- Die nächste Streitschlichterfahrt für die 7. Klasse wird stattfinden.
- Die Märzferien werden starten.
- Die Chorfahrt wird stattfinden – erstmalig mit einem Mittelstufenchor.
- Am ersten Tag nach den Ferien wird der Känguruwettbewerb der Mathematik stattfinden – die Klassen 5-7 werden daran teilnehmen.
- Sportturnier: Die 5. Klassen werden sich im Brennball messen.
Warum die Schulklingel zurückgeändert werden sollte
Titelbild: Ben Schumin, "Wheelock fire alarm bell", Link zum Bild auf flickr.com, lizensiert unter CC BY SA (Credit the creator).
Ein Kommentar von Emil (8b)
Seit den Ferien haben wir eine neue Schulklingel. Das dürfte jedem aufgefallen sein. Wobei, einige dürften auch gedacht haben, dass die Schulklingel abgeschafft wurde. Dieser neue Ton ist nämlich unfassbar leise und verschwimmt mit dem Schulhofsgetrubel. Hatte man auch schon vorher Probleme, die Klingel zu hören, so ist es nun unmöglich. Bisher habe ich noch keine einzige positive Stimme über das neue Klingeln gehört. Überdies hört sich das Klingeln an, als ob gleich eine Flughafendurchsage käme. [GO] Public hat Herrn Jany gefragt, was es damit auf sich habe.
Die Alarmierungsanlage, die auch für die Schulklingel verantwortlich sei, sei wohl veraltet gewesen und werde aktuell gewartet. Im Zuge dessen sei der Ton von „Schulbau Hamburg“ geändert worden – warum, sei nicht bekannt. Die Glocke könne nun nicht mehr zurückgeändert werden – und zwar weil „Schulbau Hamburg“ das so entschieden habe, so Jany. „Schulbau Hamburg“ ist ein Landesbetrieb der Freien und Hansestadt Hamburg, der mit Bau und Unterhalt der staatlichen Schulen Hamburgs betraut ist.
„Schulbau Hamburg“ ist generell so eine Sache. Die Schulen dürfen kaum minimale Bauaktionen durchführen, und sei es nur der Bau eines Zauns. Die maximale Anzahl an Fahrradständern ist auch veraltet, dass wir überhaupt neue bekommen haben, ist ein Wunder! Dies hat allerdings nicht direkt etwas mit „Schulbau Hamburg“ zu tun, sondern mit dem Senat, der in diesem Fall entschieden hat…
Dieser Artikel soll auch als Aufruf an „Schulbau Hamburg“ (oder wer auch immer hierfür zuständig ist), die Schulklingel zurück zu ändern, auch wenn sie gerade eher optimiert werden sollte. Und auch als ein Aufruf, den Schulen mal etwas mehr Freiheit zu lassen, sodass sie selbst mehr entscheiden können.
Die hier dargestellte Meinung entspricht nicht zwingend der Meinung der Redaktion, sie ist lediglich jene einiger Redakteur*innen.
Bist du mutig?
Titelbild: Leontine, KuG-Profil 11
Ein Text von Maya (8c)
Bist du mutig? Glaubst du, du bist mutig?
Gehe einmal zehn Sekunden tief in dich rein und überlege: „Bin ich mutig?“
Was macht dich überhaupt mutig? Würdest du an Harry Potters Stelle genauso handeln? Könntest du Bob Andrews ersetzen? Manche sagen, Mut sei Handeln trotz Bewusstsein der Gefahr. Oder: Wenn man das Wohlbefinden anderer über das eigene stellt.
Stelle dir vor, du wärst in einen dämmrigen Raum, versteckt hinter einer Kiste. In der Mitte des Raumes steht eine fremde, kräftige Person, die jemanden bedroht und du weißt, die bedrohte Person wird gleich sterben, wenn nichts passiert. Gehst du dazwischen? Auf die Gefahr hin, dass ihr beide sterbt?
Schließe für einen Moment deine Augen und versetze dich in diese Situation. Wie würdest du handeln? Aber kannst du wirklich mit Hilfe einer theoretischen Situation deinen Mut erkennen? Denn wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass du in so einer Situation landest? Gering, oder? Wie kannst du Mut also in der Praxis erkennen?
Ich finde: wir sollten im Alltag alle mutiger und stärker sein, denn wir werden alle von der Gesellschaft unterdrückt. Weißt du was ich meine? Nein, oder?
Magst du Baggy Jeans oder Schlaghosen? Und wie sieht es mit Skinny Jeans aus? Woher glaubst du kommen deine Vorlieben bzw. Abneigungen? Bist du mit ihnen geboren? Aber hast du noch nie enge Jeans getragen und warst schon immer Fan von weiten Jeans?
Ich wettete mit einer Freundin darüber: Deine Eltern haben Fotos von dir in ihrer Galerie, auf denen du enge Jeans trägst. Jeans, die du heute unter keinen Umständen tragen würdest. Jeans, über die du letztens noch gelästert hast.
Aber wieso? Was ist das Problem mit engen Jeans?
Sie sind hässlich.
Aber wieso?
Ich denke: Deine Meinung kommt von der Gesellschaft. Wenn alle sie hässlich finden, tust du es automatisch auch. Das ist ein normales psychologisches Phänomen.
Du stehst allein auf dem Schulhof. Wie viele Schüler*innen siehst du hier allein stehen?
Was denkst du, wenn du diese Person siehst? Emo? Außenseiter*in?
Um nicht selbst als so jemand gesehen zu werden, gesellst du dich schnell zu anderen, selbst, wenn ihr euch nicht so gut kennt. Ist dir das schon mal aufgefallen?
Bestimmt. Achte mal darauf.
Eigentlich bin ich der Meinung, Jungen und Mädchen sollten gleichbehandelt werden, doch in unserer Gesellschaft wird eine klare Trennung zwischen ihnen gemacht.
Bist du ein Junge? Was machst du, wenn du traurig bist? Oder wenn du Angst hast?
Ich habe oft Wut und Aggressionen gesehen. Die Wut verbirgt die wahren Gefühle.
Aber ist das Verbergen der wahren Gefühle ein Zeichen von Stärke?
Was ist leichter: die Gefühle zu ignorieren oder zu zeigen?
Du weißt, dass du ,,Bitch-Blicke“ bekommst, wenn du alleine unterwegs bist.
Oder: Dass über dich gelästert wird, solltest du eine hässliche Kleidung tragen oder solltest du als ,,Junge“ weinen.
Es gibt so vieles, dass wir tun könnten, aber nicht tun aus Angst; aus Angst, wir könnten unsere Freund*innen oder unsere Beliebtheit verlieren. Denn wer möchte schon gerne, dass alle über einen lästern?
Meine Ansicht ist: In unserer Gesellschaft ist wahrer Mut aus der Norm zu fallen; wahrer Mut ist „Bitch-Blicke“ und Lästereien zu ignorieren und weiterzumachen. Menschen sind Gruppentiere und freiwillig Außenseiter*in, ohne Verbündete zu sein, ist darum für uns eine riesengroße Herausforderung.
Sehr, sehr wenige von uns haben diese Herausforderung bisher gemeistert. Wie auch, wenn wir uns unserer Angst nicht bewusst waren?
Ich hoffe, du verstehst. Ich hoffe, meine Sicht auf ein großes Problem ist für dich nachvollziehbar.
Der Grundstein des Mutes ist das Verständnis der Angst.
Kunstwerk von Leontine (KuG-Profil 11) aus der Ausstellung "Das KuG-Profil stellt Werke nach Lohse-Wächler aus", 31.01.2025, Ernst Barlach Haus.
Wer arbeitet hier eigentlich?
Das Interview mit einer Reinigungskraft, die an unserer Schule arbeitet
Wir treffen eine Reinigungskraft – die hier anonym bleiben soll – am Ende eines langen Schultages in einem der vielen Gebäude des GO. Sie ist sofort bereit, unsere Fragen zu beantworten.
GO public: Wie lange müssen Sie arbeiten und wie viele Klassenzimmer müssen Sie pro Tag reinigen?
Reinigungskraft: An einem Tag müssen 9 Unterrichtsräume gereinigt werden, dazu Treppen und Toiletten. Dafür habe ich 5 Stunden Zeit.
GO public: Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit? Was gefällt Ihnen gar nicht?
Reinigungskraft: An meiner Arbeit gefällt mir eigentlich gar nichts. Ich komme nicht gerne her, um hier zu arbeiten. Es ist einfach zu viel und man braucht sehr viel körperliche Kraft. Ich bin körperlich gar nicht so stark und meine Kraft reicht für die anstrengende Arbeit kaum aus.
Zudem müssen wir oft Müll entsorgen, der sehr schwer zu tragen ist. Beispielsweise werfen Lehrer Bücher in die Papierkörbe. Unsere Müllsäcke halten das Gewicht nicht aus und sie reißen. Das bedeutet dann, das wir sehr oft zwischen den Mülltonnen und den Räumen hin- und herlaufen müssen.
GO public: Was nervt Sie an den Schüler:innen am meisten?
Reinigungskraft: Ganz klar: Kaugummis an den Möbeln! Ich muss das dann mit einem Spachtel wegkratzen.
Vor allem in den Jungstoiletten sind oft Papiertücher in den Waschbecken. Und die Jungen schmeißen sogar in Wasser eingeweichte Papiertücher an die Decke, wo sie dann hängen bleiben. Es ist sehr anstrengend, das wieder runterzubekommen.
Außerdem gibt es natürlich jede Menge Pipi auf dem Boden, Seife ist verspritzt, usw.
Die Reinigungskraft zeigt uns ein Video, in dem die Verschmutzung zu sehen ist (Screenshot).
In den Physikräumen ist das Kaugummi-Problem am größten. Man muss sagen: Die Bioräume sind meistens sehr ordentlich. Oft sind die Stühle nicht hochgestellt. Das kostet mich sehr viel Arbeitszeit. Schlimm ist auch, wenn z.B. Cola auf dem Boden verschüttet wurde. Dann ist es sehr schwierig, das aufzuwischen.
Noch eine Sache: Es ist blöd, wenn Lehrer und Schüler am Abend, wenn wir schon fertig sind mit putzen und nach Hause gegangen sind, das Licht anlassen oder Fenster und Türen offenbleiben. Wir bekommen dann nämlich den Ärger!
GO public: Müssen Sie sehr weit fahren, um hierher zur Schule zu gelangen?
Reinigungskraft: Ja, sehr weit. Ich wohne in Harburg – eine Stunde herfahren, eine Stunde zurück.
GO public: Haben Sie selbst Kinder, die auch eine Schule besuchen?
Reinigungskraft: Nein, ich habe keine Kinder.
Wie gesagt: Die Arbeit hier gefällt mir gar nicht. In meinem Heimatland – GO public ist das Heimatland bekannt, wird hier aus anonymitätsgründen aber nicht genannt – war ich Umweltingenieurin. Ich würde gerne wieder dorthin zurück. Aber es macht auch wenig Sinn, noch einmal neu anzufangen…